Quarantäne Tagebuch II

Seit dem Auf- oder Ausbruch aus Spanien sind bereits knapp 3 Wochen vergangen. Vor 18 Tagen kamen wir zurück nach Deutschland und sind seitdem bei unseren Familien untergebracht.

Die erste Woche habe ich bei Peter’s Familie im idyllischen Celle verbracht. Sie leben etwas abseits vom Stadtzentrum, an Wald und Feld gelegen. Hier habe ich genügend Möglichkeiten für lange Spaziergänge, ohne direkt jemandem zu begegnen. Doch nach einer Woche packte mich die Sehnsucht nach meiner eigenen Familie. Also habe ich nochmal alle sieben Sachen zusammengepackt und bin bei meiner Schwester eingezogen.

Heimat

Hier bin ich nun. Kuschel jeden Tag mit dem Baby, versuche meine 10.000 Schritte am Tag einzuhalten, ein Serienmarathon jagt den nächsten, zusätzlich fühle ich mich bereits 10 Kilo schwerer. In Hannover sind die Straßen im Vergleich wesentlich belebter. Jetzt, wo die Tage wieder schöner werden, tummeln sich in den Herrenhäuser Gärten Menschenmengen, die das schöne Wetter ausnutzen. Polizist*innen vor Ort achten darauf, dass der Mindestabstand von 1,5 m eingehalten wird und kontrollieren, dass sich keine Gruppen bilden.

Schon komisch, wenn man seit Langem mal wieder in der Heimat ist, all seine Freunde um sich hat und doch niemanden sehen kann. Auf der einen Seite ist es beruhigend, da man nicht den Druck hat, alle sehen zu müssen und auf der anderen Seite möchte man aber alle wiedersehen, mit ihnen über die vergangenen Monate sprechen und da anknüpfen, wo man aufgehört hat. Dank Videotelefonie kann mit dem natürlich entgegenwirken. Trotzdem ist es nicht ganz das Selbe. Da geh‘ ich lieber mit den Mädels im schönen Nordstadtviertel einen Cappo trinken.

Die Zeit ist echt etwas besonderes. So schwer es mir fällt die Füße still zu halten, so entschleunigend und beruhigend ist diese Zeit. Ich hab endlich mal Zeit für Dinge, auf die ich sonst keinen Bock habe. Staub wischen, abwaschen, puzzeln oder Fenster putzen… Ich freue mich darüber einfach nichts tun zu müssen und den Tag so gestalten zu können, wonach mir gerade ist und das umgeben von und zusammen mit meinen Liebsten.

Ein paar Dinge, die ich in Coronazeiten bislang geschafft habe:

  • Haare geschnitten
  • 3 Staffeln Las Chicas del Cable durchgesuchtet
  • Online Shopping
  • Spaziergänge
  • Grillsaison gestartet
  • Doppelkopf gewonnen
  • Steine im Garten ausgebuddelt
  • örtlichen Bäcker besucht
  • Handstand geübt
  • am Blog gewerkelt
  • Fliegen gefangen
  • Presets bearbeitet
  • gepuzzelt
  • Liegestütze
  • Baby zum Lachen gebracht
  • Home Office

  • „angefangen“ Bewerbungen zu schreiben
  • Nachrichten verfolgt
  • Schokolade inhaliert
  • Baby gebadet
  • Frische Hefe verzweifelt gesucht und gefunden
  • ausgemistet & aufgeräumt
  • Untermietvertrag aktualisiert
  • Nachsendeantrag gestellt
  • Care-Paket für Oma zusammengestellt
  • Balkon eingeweiht
  • Urlaubsbilder angeguckt
  • Baby fotografiert
  • bestes Schwesternfrühstück

Dinge, die ich mir vorgenommen habe:

  • Konzeption schreiben
  • Bericht schreiben
  • Wohnung aufpeppen
  • Laufen gehen & fit bleiben
  • Handstand halten (min. 10 Sekunden)
  • Homeworkout
  • Ruhe genießen
  • nicht zu viel nachdenken
  • Baby Highfive beibringen
  • Vogelhäuschen bauen
  • Liebe verteilen

Wie verbringt ihr die Tage Zuhause? Was geht Euch durch den Kopf? Was bewegt Euch in dieser Zeit? Was tut ihr gegen die Langeweile?

Lasst es mich wissen und schreibt mir in die Kommentare!

#stayhome

3 Antworten zu “Quarantäne Tagebuch II”

  1. Jessi_2 sagt:

    Endlich wieder was zu lesen

    So schöne Inspirationen :)!

    Ich denke immernoch an deinen spontanen Besuch unter Einhaltung der Abstandsregeln und freue mich immernoch so doll darüber ❤️

    Ich habe heute mit der Steuererklärung angefangen. Zum ersten Mal habe ich alles sortiert und auf einen Zettel zusammengefasst was ich für das Ausfüllen brauche. Das wird mir helfen den Antrag schneller zu bearbeiten und hat sogar Spaß gemacht.

    Ich hab festgestellt, dass ich keinen Zimt da habe ich überlege also, ob ich mit der Hefe etwas anderes backe oder mich bis morgen gedulde und Zimt hole um deine geilen Schnecken zu backen.
    Ich werde mich gedulden – es wird sich lohnen 🙂

    Ansonsten habe ich meinen Kleiderschrank ausgemistet und meine Socken – JA meine Socken aussortiert so weit ist es schon.

    Ich freue mich weiter von dir zu lesen und bin immernoch so glücklich dich gestern gesehen zu haben ❤️

  2. Leonie Schulz sagt:

    Hola mi hermana

    Deine Liste ist aber ziemlich lang! Scheint als würdest du länger bleiben <3

    Du kannst gerne wieder zu mir kommen und die Wohnung fit machen 😀
    Maya und ich vermissen dich nämlich schon sehr ❤️

  3. Nina sagt:

    Na klar! Aber mit 1,5m Abstand versteht sich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert