Cartagena y Murcia

Endlich gibt es wieder was zu feiern in Valencia! Freitag ist Allerheiligen und das bedeutet für uns spanische Einwohner*innen:

Hoch die Hände Wochenende!!!

Wir hatten überlegt, spontan nach Madrid zu fahren, aber die Preise für Unterkünfte in Madrid sind für dieses Wochenende einfach zu hoch, außerdem sollte es das Wochenende über in Madrid regnen. An der Mittelmeerküste hingegen sollte es beständig bleiben. Also haben wir uns gesagt, gut dann bleiben wir in Valencia und lassen uns einfach hier verwöhnen. Wie wär’s denn alternativ mit einem Spa- und Wellnesstag?

Gesagt, getan. Doch in unseren Recherchearbeiten nach geeigneten Spots in Valencia sind wir nicht wirklich fündig geworden. Bzw. wir waren einfach schlichtweg überfordert mit dem Angebot. Wie geht man so eine Suche an? Wählt man einfach ein Hotel, einen Massagesalon oder ein Schwimmbad und bekommt so spontan auch noch einen Termin? In der Regel bucht man diesen ja schon 2 Wochen vorher. Naja, das war uns dann doch zu heikel.

Im Endeffekt haben wir uns dann doch dagegen entschieden. Doch gar nichts tun, ist an diesem Wochenende auch nicht drin. Man bekommt ja nicht alle Tage einen Feiertag geschenkt. Vielleicht wäre es doch einfacher wegzufahren, ein Hotel zu buchen und ein bisschen neue Mittelmeerluft zu schnuppern. Auf meiner Bucketlist sind die meisten Häkchen ja schon gesetzt, aber in Murcia hab ich bislang noch keine Buñuelos gegessen. Das wäre die perfekte Gelegenheit!

Also nichts wie los!

So richtig viel Auswahl gab es bei booking.com natürlich nicht mehr, aber wir haben dann doch noch eine ganz schöne Bleibe gefunden. Eingecheckt haben wir im Golf- und Spa Resort Las Lomas Village. Das Hotel liegt etwas außerhalb in den Bergen, in der Nähe des Mar Menor, etwa 45 km von Murcia entfernt. Ja gut.. kann man mal machen.

Letztlich haben wir also genau das bekommen, was wir gesucht haben. Ein bisschen Rauskommen aus dem Alltag, ein bisschen Spa und Wellness und ein bisschen Entspannung. Die Auszeit hier tut uns unglaublich gut.

Neben der kleinen Entspannungseinheit haben wir uns auch noch die Städte Cartagena und Murcia angeschaut.

Cartagena

Als erstes haben wir am Freitag Nachmittag Cartagena besucht. Ein schmuckes Städtchen mit historischem Altstadtkern und einem römischen Amphittheater mitten im Stadtzentrum. Für einen Tag genau das Richtige. Hier trafen zwei extreme Baustile aufeinander. Zum einen der historische Altstadtkern und auf der anderen Seite der moderne Hafen. Die Stadt hat uns gut gefallen. Im November ist es hier mittlerweile sehr ruhig und angenehm entspannt. Das Klima liegt immernoch bei angenehmen 26 Grad. Peter hat sich sogar noch getraut ins Meer zu gehen. Für meinen Geschmack war es dann doch schon etwas zu kalt..

Gar keine schlechte Idee!

Den Samstag haben wir dann in unserer Hotelanlage verbracht. Morgens bei Luigi frühstücken, die Aussicht ins Tal genießen und ab an den Pool die Füße hochlegen. Gegen Nachmittag haben wir es uns dann bei Jazmin gut gehen lassen. Am Abend sind wir dann doch nochmal raus ans Mar Menor, eine Salzwasser-Lagune, die nur durch einen schmalen Streifen vom Mittelmeer getrennt ist. Hier waren wir nur kurz einkaufen, haben den Sonnenuntergang genossen und sind dann schnell wieder zurück ins Hotelparadies, um zu kochen. Ja so lässt es sich doch aushalten!

Murcia

Sonntag haben wir schon um 10 Uhr ausgecheckt, damit wir noch möglichst viel von Murcia sehen können.

Nach gut einer Stunde Fahrt sind wir in dem knapp 450.000 Seelenstädtchen Murcia angekommen. Zuerst sind wir am Flussbett über den (vermutlich) wöchentlichen Sonntagsflohmarkt geschlendert und haben in den schönen alten Büchern und Schallplatten geschmökert.

Unser eigentliches Ziel heute ist: Der Buñuelosstand „La Terrazza“ direkt am Plaza del Cardenal Belluga.
Mmmhmmhmm.. Buñuelos!!
Wenn ich nur daran denke, läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Allein dafür ist es die Reise nach Murcia wert! Aber die Stadt hat neben den leckeren kleinen Köstlichkeiten noch mehr zu bieten.

Ein absolutes Highlight ist die Kathedrale der Stadt, sowohl von außen als auch von innen. Sonntags mittags findet hier ein katholischer Gottesdienst statt. Für mich war es ein bisschen befremdlich, dass die Kathedrale neben dem Gottesdienst weiterhin Durchgangsverkehr und Führungen zuließ. Das machte es irgendwie extrem unruhig und ich fühlte mich etwas fehl am Platz oder als besser gesagt ich empfand mich eher als Störenfried. Aber die Kathedrale an sich ist super interessant. Innerhalb der Kathedrale gibt es nochmal einzelne Kapellen, die von unterschiedlichen Konstrukteuren erbaut wurden. Dementsprechend sind hier unterschiedliche Baustile vereint worden, die der Kathedrale etwas einzigartiges geben.

Weiter geht es in das Casino Royal, an dem ebenfalls unterschiedliche Architekt*innen mitgewirkt haben. Für 5€ pro Person erzählt ein Audioguide die Entstehungsgeschichte des Casinos. Der Eingangsbereich des Casinos ist der arabisch angehauchten Alhambra in Granada nachempfunden. Außerdem gibt es ein Tanzsaal, ein Herrensalon, eine Bibliothek, eine englische Teestube, ein Musikzimmer und eine Lounge. Wer hier Mitglied ist, hat die Möglichkeit im alten Salon Billard zu spielen, oder in der Bibliothek Platz zu nehmen. Das Konzept habe ich noch nicht ganz durchblickt, aber so wie es aussah, wird es genutzt und es gibt tatsächlich Menschen, die hier Mitglied sind. Ansonsten war auch hier eher Durchgangsverkehr. Ein nächstes Mal müsste ich hier allerdings nicht herkommen. Wir waren schon nach gefühlten 10 Minuten wieder durch.

Buñuelos

Anschließend sind wir zu dem heißersehnten Buñuelosstand. Also wieder zurück zur Kathedrale. Peter hatte im Vorfeld schon immer davon geschwärmt, da er letztes Jahr schon einmal hier gewesen ist. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Die Buñuelos waren der absolute Wahnsinn! (Papa da kann auch dein Schmalzkuchen wieder einpacken…). Die kleinen runden Teigwaren erinnern an Krapfen, sind aber wesentlich fluffiger und saftiger. Oftmals werden sie aus Kürbis zubereitet und ähnlich wie bei Churros zur heißen Schokolade serviert. In unserem Fall hatten sie aber keine besondere Geschmacksrichtung. Sie waren einfach nur süß und saftig. Wirklich lecker. Vielleicht mein nächstes Kochrezept?

Damit neigt sich auch unsere Reise schon wieder dem Ende und wir fahren wohl genährt und gut erholt wieder zurück nach Hause.

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